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Montag, 9. Dezember 2013

Kreativität auf der Leinwand - "Alphabet" der Film

Quelle: www.lernwelt.at



"Alphabet" ist der dritte Film-Teil von Erwin Wagenhofer zur Trilogie mit "We feed the world" und "Let's make money". Thematisiert wird in aller Deutlichkeit eine Kritik am aktuellen Bildungssystem. Seit Entstehung des Bildungssystems haben sich die Lehrinhalte zwar stark verändert und die Schule ist auch kein Ort des autoritären Drills mehr. "Doch die Fixierung auf normierte Standards beherrscht den Unterricht mehr denn je." So die Filmbeschreibung:
"neuerdings weht an den Schulen ein rauer Wind. „Leistung“ als Fetisch der Wettbewerbsgesellschaft ist weltweit zum unerbittlichen Mass aller Dinge geworden. Doch die einseitige Ausrichtung auf technokratische Lernziele und auf fehlerfreie Wiedergabe isolierter Wissensinhalte lässt genau jene spielerische Kreativität verkümmern, die uns helfen könnte, ohne Angst vor dem Scheitern nach neuen Lösungen zu suchen."
Wagenhofer geht es also weniger darum, was wir lernen, als viel mehr wie wir lernen - denn das prägt unser Denken.

Zu Wort kommt im Film unter anderen Sir Ken Robinson - der die Hauptperson war in meinem letzten Blog-Eintrag über ein kreative Revolution. Daneben kommt auch der Pädagoge und Forscher Arno Stern vor, der seinen Sohn André in Frankreich, wo es keine Schulpflicht gibt, ganz ohne Schule grosszog. André Stern spricht fünf Sprachen, ist erfolgreicher Musiker, Komponist, Informatiker, Journalist und gelernter Gitarrenbaumeister. Er war auch schon bei Aeschbacher und erzählt dort aus seinem Leben. Dazu ein Zitat von seinem Vater:
"Das Spielen ist ja das, was alle Fähigkeiten beansprucht und alle Fähigkeiten entwickelt. Dadurch kommt man zu sich selbst, was anderes braucht man nicht. Das sollte eigentlich die Grundlage im Leben eines jeden Kindes sein: Tanzen, Musizieren, Malen. Alles andere kommt dann von selbst hinzu." (Arno Stern)
Wer sonst noch Protagonist im Film ist, könnt ihr hier nachschauen.

Der Film kommt wahrscheinlich im Februar 2014 in die Schweizer Kinos und ist ganz bestimmt ein Besuch wert!! Hier könnt ihr schon mal den Trailer anschauen:

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die Infos. 'We feed the world' hab ich schon gesehen und hat mich auch betroffen gemacht. 'Let's make money' ist mir nicht in die Finger gekommen. Spannend finde ich, wie Wagenhofer sich die 'heiligen Kühe' unserer Gesellschaft vornimmt, respektive die tragenden Säulen: Globalisation, das Wirtschaftssystem und jetzt die Bildung. Von Stern habe ich im Zusammenhang mit 'Malen nach Stern' schon einiges durch meine Schwägerin mitbekommen, welche diese Ausbildung gemacht hat. Für mich selbst ist es auch spannend zu sehen, wie mir selber Gedanken auftauchen wie: Aber man muss doch kontrollieren können, was die Kinder lernen, sonst haben sie irgendwann mal den Anschluss verloren. Die Angst vor der echten Freiheit ist scheinbar tief in uns verankert.
    Die Frage, die ich mir auch stelle ist, in wiefern denn diese Freiheit wirklich institutionalisierbar ist (also in einem Schulsystem). Es gibt ja Ansätze dazu, doch denke ich, dass unser Bildungssystem immer noch vorwiegend darauf ausgerichtet ist Geld zu generieren und das ein Prozess ist, der von verschiedenen Interessengruppen möglichst gut kontrolliert und gesteuert werden soll.

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  2. Danke für die tolle Filmempfehlung. Ich denke ich werde mir diesen Film auf jeden Fall ansehen. Ich kannte Wangenhofer bis heute nicht, seine Thematik überzeugt mich aber total und daher nehme ich an, dass ich mich in Zukunft öfters auf seinen Namen achten werde.

    Das Wissen darüber, dass Schule die Kinder so in ihren Bann zieht, dass viele an nichts anderes mehr denken können, finde ich sehr bedrückend. Auch kommt dann immer wieder die Frage auf, was eigentlich mit der Schule „falsch“ gelaufen ist, dass wir heutzutage ein solches Bild haben? Wie kann es sein, dass 98% der Kinder hochbegabt zur Welt kommen und nach der Schulzeit lediglich noch 2% hochbegabt sind? Als optimistischer Mensch möchte ich die Fragen ein wenig umformulieren und wie folgt stellen: Was muss sich an und in der Schule ändern, damit Kinder ihre Fähigkeiten weiter ausbilden können, ein Leben neben der Schule möglich ist und sie auf eine glückliche und bereichernde Schulzeit zurückschauen können, die ihnen für ihr Leben einige brauchbare Werkzeuge an die Hand gegeben hat? In einem meiner Blogbeiträge habe ich ein Interview mit Richard David Precht hingewiesen, welches ich auch hier nochmals posten möchte. Er beschäftigt sich ebenfalls mit der Frage nach einer anderen/neuen Schule. Hören kannst du das Interview unter:

    http://www.srf.ch/player/tv/sternstunde-philosophie/video/richard-david-precht-vergesst-das-wissen?id=98d24fcc-21be-46e0-aeb0-f0fd53427ba9

    Gerne beschäftige ich mich weiterhin mit diesem Thematik, nicht zuletzt da wir ja selbst alle Lehrer/innen werden möchten. Hier noch eine Frage, über die es sich nachzudenken lohnt: Was kann ich als Lehrperson dazu beitragen, dass Schule sich in eine positive Richtung verändert? Reicht es aus, ein/e „gute/r“ Lehrer/in zu sein oder braucht es dazu noch mehr? Wenn ja, was?

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